Haben Sie schon eine Käferbank? Die sogenannten „beetle banks“ sind in vielen Ländern üblich: Es sind Beet- oder Feldränder, die nicht bearbeitet werden.
Denn dann fühlen sich dort vielerlei Insekten wohl, vermehren sich und überwintern dort.
Gerade im Herbst ist es wichtig, im Garten für Insekten Wohnräume wie die Käferbank zu schaffen. Denn die nützlichen Tiere brauchen genauso wie wir und die größeren Tiere in der Natur einen guten Unterschlupf bei Regen, Wind, Frost und Schnee.
Und davon haben wir letztlich alle gemeinsam etwas: Die Tiere und die Besitzer von Gärten, in denen sie wohnen. Denn Insekten sind unerlässlich für die Funktion unserer Umwelt - einfacher gesagt: Ohne sie geht es nicht. Sie bestäuben Nahrungspflanzen, die dann Früchte tragen können.
Bodeninsekten bauen totes Pflanzenmaterial ab und geben darüber dem Boden Nährstoffe, die er wiederum an die Pflanzen für ihr gutes Wachstum gibt. Ohne Insekten würde diese Verrottung viel langsamer von statten gehen.
Und dann sind Insekten nach Angaben des Bundesumweltministeriums auch noch ein wichtiger Baustein der Nahrungskette. Viele Vögel, Amphibien, Reptilien und Säugetiere wie Fledermäuse, Spitzmäuse, Igel und Dachs, aber auch andere Insekten fressen Insekten.
Insekten befruchten unsere Lebensmittel
Besonders wichtig ist auch, dass räuberische Insekten Schädlinge in Schach halten - die nicht nur unsere Gartenpflanzen gefährden würden, sondern auch die von der Landwirtschaft angebauten Pflanzen für unsere Ernährung und die der Tiere, die wir gerne verspeisen.
Das sind ganz schön viele Gründe, Insekten in unserem Garten ein Heim zu geben. Wer trotzdem kein Fan wird von Läusen, Schwebfliegen und den vielen Käfern: Es reicht schon eine kleine Ecke, im allerletzten Winkel des Gartens außer Sichtweite vom Haus und dem üblichen Tun im Garten, in dem man den Tieren einen Platz überlässt.
Wie wäre es damit hinter der Regentonne oder auf der Rückseite des Gewächshauses? Beim Brennholzlager oder am hinteren Rand der Hecke. Hier sind ein Gestaltungspaar ideen dafür:
> Die Käferbank:
Sie ist ein kleiner Wall von etwa 40 Zentimeter Höhe. Der Damm bietet nach Angaben des Industrieverband Agrar (IVA) ein gutes Mikroklima, da sich der aufgestaute Boden schnell erwärmt und nach einem Regen auch schnell abtrocknet. Die Experten raten, die Käferbank in Nord-Süd-Ausrichtung anzulegen. So werden die Sonnenstrahlen am besten ausgenutzt. Und man sollte die Käferbank nicht gezielt bepflanzen.
> Ein Haufen Steine:
Ob ein kleiner Steinhaufen oder eine richtige Trockenmauer: Steine haben eine hohe Anziehungskraft für viele Insekten und kleine heimische Reptilien. Sie verstecken sich in den Ritzen oder brüten darin. Ein Beispiel dafür ist die Rostrote Mauerbiene.
Die Steine sollte man an einem hellen und warmen Standort ablegen, rät der IVA. Es ist wichtig, sie locker zu schichten und dass die Steine so liegen, dass einige davon kleine Terrassen bilden. Darauf wollen sich etwa Eidechsen sonnen können. Man kann den Steinhaufen stabilisieren, indem man die Fugen mit Lehm oder Ton ausfüllt.
> Ein Stapel Holz:
Totes Holz, etwa Reste von dem Gehölzschnitt oder dem Fällen eines Baums, sind ein beliebtes Baumaterial für Insekten-Wohnungen. Insbesondere Wildbienen tut man damit etwas Gutes. Aber nicht nur: Auch Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig brüten das Frühjahr und den Sommer über darin.
Holzstücke, auch Wurzeln und Rindenreste werden einfach zwischen senkrechte Pfosten, die das ganze in Position halten, gelegt. Oder man kann sie auch einfach nur locker zu einem Haufen stapeln. Der IVA rät, Holz mit verschiedenen Zerfallstadien zu nehmen und den Totholzhaufen an einem sonnigen Platz zu bauen.
Sie haben gerade nicht genug Holz: Ein einfacher Laub- und Reisighaufen ist eine Alternative. Hier fühlen sich übrigens Igel am wohlsten. Und Komposthaufen sind ebenfalls ein Zuhause für viele Insekten.
> Das Rohboden-Habitat:
Manche Insekten wollen Zugang zum Boden, der nicht bewachsen ist. Manche Wildbienen etwa legen darin ihre Niströhren an, als keine Löcher erkennbar. Ein Rohboden-Habitat ist aber mehr als nur eine brache Fläche im Garten, die wir den Insekten überlassen. Es sollte eine feste Struktur haben.
Der IVA empfiehlt, eine 30 bis 50 Zentimeter tiefe Mulde auszuheben und mit lehmigem Sand zu füllen. Dieser Bereich sollte frei von Vegetation gehalten werden, also auch frei von Wild- und Unkräutern. Idealerweise liegt das Insekten-Habitat in der Nähe von Blumenbeeten, die Nahrung bieten.
> Das Balkon-Hotel:
Natürlich darf eines nicht vergessen werden: das Insektenhotel. Es ist übrigens auch für Balkongärtner eine Option, etwas für Insekten zu tun.
Das Insektenhotel ist eine Nist- und Überwinterungshilfe für eine Vielzahl an Insekten. Um nur ein paar zu nennen: Wildbienen und Hummeln, Schlupf-, Falten-, Grab- oder Wegwespen, Florfliegen und Ohrwürmer und so manche Käferart.
Aber es ist alleine kaum nützlich: Nur wenn auch Insektenpflanzen im Umfeld des Hotels wachsen, haben die Tiere darin genug Nahrung und verlängern ihren Aufenthalt.
Agrar, Daher rät der Industrieverband auch auf einheimische Gehölzen und Sträucher wie Salweide, Wildrosen oder Geißblatt sowie Kräuter und insektenfreundliche Blumen beim Hotel zu achten.
Idealerweise hängt oder steht es an einem sonnigen, wind- und regengeschützten Ort. Wichtig: Es sollte sich nicht im Wind bewegen. dpa
Zweite Blüte - Zeit für die nächste Runde
Ein fachgerechter Sommerschnitt nach der ersten Blüte fördert eine wiederkehrende üppige Blütenpracht bis in den Spätsommer hinein.
Schon im Hochsommer sind oft einige Pflanzen im Garten verblüht. Doch mit einem fachgerechten Rückschnitt können diese wieder neue Kraft bekommen, um den Betrachter in nur wenigen Wochen mit einer erneuten Blüte zu beglücken. Viele Gartenbesitzer bringen es nicht übers Herz, Stauden, Rosen und Co. rigoros zu stutzen. Doch tatsächlich gilt oft, dass ein starker Rückschnitt auch eine starke Blüte hervorbringt. Einige Pflanzen wie Skabiosen oder Schafgarbe (Achillea) können deshalb unmittelbar nach werden. So der Blüte moderat ausgelichtet oder stärker zurückgeschnitten genannte remontierende Stauden wie Rittersporn (Delphinium), Garten-Lupine (Lupinus polyphyllus) oder Gartensalbei (Salvia nemorosa), aber auch verschiedene Rosensorten regt ein Rückschnitt nach dem Abblühen zu einer neuen Blütenbildung an und trägt zu schönem saftigem Grün und prächtigen Blüten bis in den Spätsommer oder sogar Herbst bei. Zudem verleiht ein professioneller Rückschnitt zur richtigen Zeit der Pflanze auch eine schöne Form und erhält sie dauerhaft gesund.
Nach dem Rückschnitt ist auf eine gute Wasser- und Nährtoffversorgung zu achten.
ZUR PERSON
Maria Rohkemper ist Gartenbautechnikerin und -Mitglied bei den Gärtnern von Eden.