Zweites Herzkatheterlabor wertet die kardiologische Versorgung im Dattelner St. Vincenz-Krankenhaus noch einmal auf.
November - der Monat steht im Gesundheitsbereich ganz im Zeichen der Herzwochen. Die Deutsche Herzstiftung und ihre Partner bundesweit werden zu Recht nicht müde zu betonen, wie wichtig eine gute kardiologische Versorgung vor der eigenen Haustür ist: Wohnort- und zeitnah, aber auch medizinisch hochwertig und personell ausreichend qualifiziert. Das kann mitunter Leben retten.
Das Dattelner St. Vincenz-Krankenhaus setzt seit Jahren auf die exzellente Versorgung von Patienten mit koronaren Herzerkrankungen. Kardiologie-Chefarzt Dr. Loant Baholli ist also nicht ohne Grund stolz auf einen großartigen Zugewinn in seiner Abteilung: Seit August ist im Dattelner Klinikum ein zweites hochmodernes Herzkatheterlabor in Betrieb - trotz Corona. Und während im ersten Bereich ein durchaus auch einmal länger dauernder Eingriff im Gange ist, kann jetzt im zweiten Labor auch die Behandlung von Notfällen durchgängig gewährleistet werden. Früher, so Baholli, habe man betroffene Notfälle mitunter an andere Kliniken verweisen müssen. Heute sei beides zeitgleich möglich: geplante, lange OP sowie Notfallversorgung.
Ein nicht unbedeutender Aspekt, denn insbesondere bei einer adäquaten Behandlung von Herzinfarkt-Patienten komme es auf die ersten 60 Minuten an, so der Chefarzt, dem gerade das Thema am Herzen liegt. „Wir können nun ein Einzugsgebiet von rund 120.000 Menschen im Notfall versorgen." Nicht nur schnell und mit kurzen Wegen, sondern auch mit modernster Technik und ausreichend geschultem Personal. Denn das große Team aus sieben kardiologischen Oberärzten plus Chefarzt sei schon etwas Besonderes in der Region.
,,Die Herzkatheterlabore haben das Versorgungsspektrum des St. Vincenz-Krankenhauses deutlich erweitert", sagt Baholli. So würden jährlich mehr als 100 elektrophysiologische Prozeduren von der einfachen Herzrhythmusstörung bis zur Verödung von Vorhofflimmern geschultert. Dabei sei die elektrophysiologische Abteilung mit neuester Technik, etwa mit einer präzisen 3D-Bilddarstellung der Herzkammern, ausgestattet. Heißt konkret: In Datteln wird das gesamte kardiologische Spektrum angeboten, lediglich mit Ausnahme herzchirurgischer Operationen.
Dabei habe sich die Behandlung der Patienten mit koronaren Herzerkrankungen in den vergangenen Jahren grundlegend revolutioniert, so Baholli. Während früher nur invasive Herzkatheteruntersuchungen zur bildgebenden Diagnostik möglich gewesen waren, gibt es heute mit dem Kardio-CT eine elegante Methode, ganz komplikationslos ohne Einbringen von Kathetern gezielte Untersuchungen" zu stemmen. Im Handumdrehen lassen sich Herzkranzgefäße sowie Herzkammern in sehr hoher Qualität darstellen", so der Experte. Am St. Vincenz-Krankenhaus verfüge man zudem mit einem neuen 320-Zeilen-CT über eines der modernsten Geräte bundesweit. Der Vorteil: ,,Invasive Untersuchungen verlieren immer mehr ihre primäre Rolle und werden durch das Kardio-CT ersetzt. Die neuen Geräte haben dabei eine unglaublich geringe Strahlenbelastung." In Datteln etwa können die Patienten mit einer Überweisung ihres niedergelassenen Kardiologen über das radiologische MVZ ambulant untersucht werden. Bei Einengung der Herzkranzgefäße wäre dann in einem zweiten Schritt im Krankenhaus eine Katheterintervention mit einem Stent machbar. Wohnort- und zeitnah. Medizinisch hochwertig. Mit geschultem Personal. Ina Fischer