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KREATIVE WOHNUNGSSUCHE

Von Mundpropaganda bis Sonntagsspaziergang: Die Optionen für eine zielführende Wohnungssuche sind vielfältig. Es geht um die richtige KOMBINATION.

Text/Foto dpa

Zurzeit ist kaum etwas mühsamer, als eine Wohnung zu finden. Auf den gängigen Suchpfaden wie Internet und Makler sind unzählige Interessenten unterwegs, die Konkurrenz ist groß. Doch es gibt erfolgversprechende Alternativen - hier einige davon:

Mundpropaganda nutzen

Jedem sein Anliegen erzählen, das hat schon früher, vor Social Media, funktioniert. So sprach es sich von Mund zu Mund herum. Sagen Sie jedem, den Sie treffen, dass Sie eine Wohnung suchen“, ermutigt Anja Franz vom Mieterverein München. Ihrer Erfahrung nach spricht sehr viel für die Methode. Denn: „Die guten Wohnungen kommen gar nicht erst ins Netz, sondern gehen so weg.“

Rumerzählen führt sogar bei großen Wohnungsanbietern zum Ziel. „Oft haben wir Nachmieter, die über die Mundpropaganda zu uns kommen“, sagt Thomas Meyer. Er ist Vorstandsvorsitzender von Wertgrund Immobilien. Insgesamt betrachtet sei es „sicherlich ein guter Weg, um derzeit eine Wohnung zu finden.“ Je mehr Leute im Bilde sind, desto besser die Chance, fündig zu werden.

Augen und Ohren offen halten

An der Ladentheke, in Bus und Bahn, in Kneipen oder beim Friseur: Geklatscht und getratscht wird überall. Es schadet nichts - ausnahmsweise -, den Gesprächen anderer zu lauschen. Es könnte sich ein Hinweis ergeben, wo gerade jemand auszieht. Wer mag, klinkt sich ins Theken-Gespräch ein, um mehr Details zu erfahren. Einen Versuch ist diese Methode wert.

Gucken Sie außerdem, ob irgendwo Bauschilder aufgestellt werden, Bagger anrollen oder Zeitungen über Projekte berichten. Spazieren Sie durch Wohngebiete und halten Sie Ausschau nach potenziell freien Objekten, sprechen Sie Nachbarn an. Vielleicht kennt jemand jemanden, der wiederum jemanden kennt.

Aushänge anbringen und lesen

„Ich suche ...“ – mehr oder weniger große, kreativ aufgemachte Zettel mit dieser Botschaft kleben oft an Ampel- und Lichtmasten sowie Schwarzen Brettern in Supermärkten und beim Bäcker. Aushänge an solch stark frequentierten Orten erhöhen die Chance, dass sich jemand daran erinnert und den entscheidenden Tipp gibt - oder sogar selbst vermietet oder verkauft. Beim Anbringen eigener Aushänge an die Kontaktdaten denken.

„Die Für Studentenbuden pappen diese Zettel fast überall in Uni-Gebäuden, auf dem Campus und in der Umgebung von Hochschulen. Mit Erfolg offenbar, wie das Studierendenwerk Mainz an den angehängten Telefonnummer-Schnipseln festmacht: werden oft abgerissen. Das ist ein Hinweis darauf, dass das Angebot stark nachgefragt wird.“ Generell bergen Aushänge nach der Erfahrung von Mieterschützern allerdings das Risiko, unseriösen Anbietern aufzusitzen.

Auf Wartelisten setzen lassen

Sowohl Wohnungsgesellschaften als auch Hausverwaltungen führen solche Listen. sollten sich früh dort ein Mietinteressenten tragen lassen, rät Anja Franz. Für neue Häuser bedeutet das: in der Bauphase oder noch besser, sobald Gerüchte von einem geplanten Neubau die Runde machen.

Vorgemerkte Interessenten haben den Vorteil, eher berücksichtigt zu werden als andere. „Sie bekommen dann vor Fertigstellung die Wohnungen angeboten, bevor diese in die Portale gehen“, beschreibt Wertgrund-Chef Meyer die Praxis seines Unternehmens. Er beobachtet, dass sich Wohnungsuchende zunehmend häufiger über Wartelisten anmelden.

Möbelpacker und Co. fragen

Steht ein Umzugswagen vor dem Haus, zieht jemand aus oder ein. Das lässt sich mit Nachfragen bei den Möbelpackern herausfinden. Bei Auszug ist das eine Chance, eine neue Wohnung zu finden. Die alten Mieter wissen bestimmt, ob es für ihre vier Wände bereits einen Nachmieter gibt. Wenn nicht, dann gleich den Vermieter kontaktieren.

Es kann sich auch lohnen, Handwerker auf Baustellen anzusprechen oder zu schauen, wo Handwerkerautos vor der Tür stehen, und sich bei den Mitarbeitern zu erkundigen. Oft holen Vermieter Maler sowie Bad- und Sanitärinstallateure, wenn sie Wohnungen modernisieren oder für eine Neuvermietung fit machen.

Entrümpler rücken in gewachsenen Wohngebieten oft als Erste an. Zum einen müssen ältere Hauseigentümer vor dem Umzug ins Altersheim gründlich aufräumen. Zum anderen lassen Hinterbliebene oder Makler vor dem Verkauf stehende Häuser leerräumen. Kaufwillige können auch versuchen, bei den Firmen gezielt nach anstehenden Räumungen zu fragen.

Annoncen schalten

Zeitungsinserate in der Tagespresse sind der Klassiker sowohl für Kauf- und Mietinteressenten als auch für Anbieter. Lokale Anzeigen- und Wochenblätter sind ebenfalls viel gelesen, auch von kleinen Privatvermietern und Hausverkäufern. Deshalb bieten sich dort Miet- und Kaufgesuche an oder man findet Angebote.

Das ist die Möglichkeit für Interessenten, in ihrer Umgebung etwas Neues zu finden. Die Erfolgsaussichten dürften etwas besser sein als in Internetportalen, auf die sich die meisten Anbieter und Suchenden konzentrieren. Manchmal sei der Ansturm dort so groß, dass Wohnungsunternehmen ihre Veröffentlichungen sehr schnell wieder herausnähmen, sagt Thomas Meyer.

Fazit: Miet- und Kaufinteressenten sollten jede Möglichkeit nutzen, eine passende Immobilie zu finden. Bei der Suche gilt es alle Kanäle auszuschöpfen, parallel und gezielt. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. „Man muss kreativ sein“, sagt Anja Franz. Text/Foto dpa


SCHON VOR DEM ERSTEN SCHNEE

Menschen können Wildvögeln helfen, unbeschadet durch den Winter zu kommen.

Wer den Wildvögeln etwas Gutes tun will, sollte bereits im November mit dem Füttern beginnen, rät Bernd Petri, Biologe beim Nabu in Wetzlar. Denn so entdeckten die Vögel die Futterquellen rechtzeitig vor dem Winter.

Sperling, Meise, Fink und auch immer häufiger der Stieglitz bevölkern gern die Vogelhäuschen und Futtersäulen in den Gärten. Sie fliegen von den kargen Äckern, wo wegen der modernen Landwirtschaft ohnehin wenig für sie übrig bleibt, hin zu den Gärten, so der Experte. Sie hätten gelernt, dass dort großzügig gefüttert wird.

Stein im Wasser lässt es nicht so schnell gefrieren

Und dort gibt es für die Vögel im Idealfall auch Wasser, dargereicht etwa in einer Vogeltränke oder einem Blumenkübeluntersatz. „Wenn man einen Stein reinlegt, friert das Wasser nicht so schnell“, sagt der Experte. Er rät zudem dazu, die klassischen Vogelhäuschen regelmäßig auszukehren, damit kein Schimmel entsteht und sich keine Krankheitserreger langfristig niederlassen können.

Nistkästen sollten im Winter allerdings in Ruhe gelassen werden, da sie gern von Vögeln und anderen Tieren als Unterschlupf genutzt werden.

Futtermischungen aus dem Handel können in der Regel unbesorgt verfüttert werden, allerdings sollte darin kein Ambrosia-Samen enthalten sein. Die Pflanze kann starke Allergien beim Menschen auslösen. Auch sollten an den Meisenknödeln die Netze abgemacht werden, damit sich die Vögel mit den Krallen nicht darin verhedderten. dpa