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UMWELTSCHONENDER GÄRTNERN

Torfabbau zerstört die Moore - mit Auswirkungen auf das Klima. Doch es gibt bereits viele Blumenerden ohne Torf. Aber Pflanzen in TORFFREIEN SUBSTRATEN brauchen andere Pflege.

Fotos dpa

8n vielen Blumenerden ist Torf enthalten - das ist ein Problem. Denn Torf ist der Baustein der Moore, die über Jahrtausende große Mengen Kohlendioxid gebunden haben. Mit dem Torfabbau wird das klimaschädliche Gas freigesetzt und dazu der Lebensraum für viele Tiere zerstört. Mittlerweile gibt es aber auch viele torffreie Blumenerden. Vier Tipps für ihren Einkauf und die Verwendung der Substrate:

Tipp 1: Beim Einkauf genau hinschauen

Auch wenn „torfreduziert“ oder „torfarm" auf der Verpackung steht, ist in diesen Blumenerden weiterhin Torf enthalten. Auch Bio-Erden sind nicht zwingend frei davon.

Nur dort, wo ,,torffrei" oder ,,ohne Torf" steht, handelt es sich um Alternativen auf Basis von Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern. Oder man liest im Kleingedruckten der Verpackungen nach, ob Torf weiterhin als Inhaltsstoff gelistet ist, so der Rat des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Er listet torffreie Produkte in in einem Einkaufsführer zum Download unter www.bund.net/torffrei auf, genauso wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe im Portal torffrei.info.

Die Listen zeigen: Torffreie Erde ist kein Nischenprodukt mehr. Es gibt sie von vielen bekannten Marken, auch von Eigenmarken der Bau- und Supermärkte. Aber viele Firmen bieten parallel auch torfhaltige Substrate an. Man muss also beim Einkauf genau hinschauen.

Tipp 2: Mehr gießen

Die meisten torffreien Substrate können Wasser nicht so gut speichern wie übliche Blumenerden. Daher rät die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die Pflanzen in torffreien Erden intensiver zu kontrollieren und gegebenenfalls häufiger zu gießen. Gut zehn Prozent mehr Wasser seien im Vergleich nötig.

Wichtig: Nicht nur oberflächlich prüfen, ob die Erde schon trocken ist. Am besten steckt man zum Testen einen Finger in die Erde. Denn mit der Zeit schwemmt das Gießwasser kleinste Teile der torffreien Mischung in das untere Drittel von Töpfen, erläutert die Bayerische Gartenakademie. Hier bleibt es feuchter, während die Oberfläche schneller austrocknet.

An heißen Sommertagen muss man vielleicht auch mehrfach am Tag gießen, um die schlechtere Speicherkapazität der torffreien Substrate auszugleichen. Beim Wassersparen helfen Untersetzer, die ablaufendes Wasser auffangen. Es ist übrigens kein Problem, wenn braunes Durchlaufwasser herauskommt.

Extra-Tipp der FNR: Der Erde etwas Tongranulat beimischen, denn es speichert Wasser besser.

Tipp 3: Intensiver Düngen

Die torffreien Erden können im Vergleich auch weniger Nährstoffe einlagern. Entsprechend sollten Hobbygärtner auch häufiger, dafür in kleineren Mengen düngen, rät die FNR. Auch hier lohnt es sich, der Erde etwas Tongranulat beizumischen, denn es speichert auch Nährstoffe besser.

Man kann laut der Bayerischen Gartenakademie erkennen, wann es den Pflanzen in der torffreien Erde an Nährstoffen mangelt: Das Laub wird heller. Dann schnellwirksame mineralische und flüssige Dünger geben.

Tipp: Zusätzlich vorbeugend reinen Stickstoffdünger verabreichen. Hornspäne oder -mehl kommen am besten bereits zum Einsetzen der Pflanzen dazu.

Tipp 4: Etwas mehr ausgeben

Die Herstellung guter Ersatz-Erden ist nicht einfach, heißt es von der Gartenakademie. Daher sind gute torffreie Erden zumindest momentan noch teurer, so die Gartenexperten.

Denn Torf hat eine optimale Struktur und einen niedrigen pH-Wert, er kann gut Wasser speichern. Und Torf ist nährstoffarm, was manchen Pflanzen entgegenkommt. Für alle mit mehr Hunger kann er problemlos durch zugefügte Nährstoffe anpasst werden.

Die Gartenakademie rät dazu, für torffreie Erden lieber etwas mehr auszugeben. Billige Substrate seien oft klumpig und schlecht durchlüftet. Und sie weisen anfangs nicht selten extrem hohe oder sehr niedrige Nährstoffgehalte auf.

Der Tipp: Eine qualitativ hochwertige Erde enthält mindestens drei verschiedene Ersatzstoffe für Torf. Etwa Holzfaser, Rindenhumus, Substratkomposte, Kokosfasern und -mark. In Erden für Töpfe und Blumenkästen sollten für eine bessere Struktur mineralische Bestandteile wie Splitt, Bims, Blähton oder Granulate stecken.

Der Salzgehalt der regulären Topferde sollte 2,5 bis 3 Gramm je Liter betragen, 0,5 Gramm je Liter bei Aussaaterde.

Für Heidelbeere, Rhododendron, Zitruspflanzen und empfindliche Beet- und Balkonpflanzen wie Petunien gibt es Spezialerden mit niedrigem pH-Wert. dpa


OBSTBÄUMCHEN UMTOPFEN

Früchte vom Balkon? Das ist möglich, denn Obstgehölze können auch dort gedeihen.

Ob heimisch oder exotisch - fast jede Obstsorte gibt es auch für Balkon oder Terrasse. Darauf weist der Industrieverband Agrar (IVA) hin. Ideal für ihr Gedeihen ist ein geschützter Südbalkon, denn die meisten Obstbäume lieben es sonnig und warm. Von der Größe bieten sich Zwerg- oder Säulenobstbäume an. Erstere bleiben klein, letztere wachsen schmal in die Höhe.

Wer jetzt einen Obstbaum kauft, kann ihn direkt in den Kübel umtopfen. Denn das geht im Frühling und im Herbst - im Sommer gekauft bleibt die Pflanze dagegen im Ursprungstopf und kommt im Herbst erst in den Kübel. Dieser sollte mindestens 50 cm Durchmesser und ein Loch im Boden gegen Stauwasser haben. Zuerst kommt eine Drainage-Schicht hinein, etwa aus Blähton. Darüber dann entweder Komposterde oder ein speziell für Obstbäume geeignetes Substrat geben. Nun das Bäumchen mit ausreichend gewässertem Ballen hineinsetzen. Text dpa