Elektrogeräte wurden zwar teilweise schon vor der Jahrhundertwende erfunden, erreichten aber ab den 1950er-Jahren eine breite Bevölkerungsschicht. Und das, obwohl die Geräte relativ teuer waren. Der große Vorteil: Sie hielten, hielten und hielten.
Dabei waren manche Elektrogeräte echte Prestigeobjekte, von denen viele Hausfrauen nur träumen konnten. Zum Beispiel die Spülmaschine. Sie zu besitzen, galt als Luxus. Die Spülmaschinen von damals hatten verschiedene Programme. Das Wasser lief übrigens aus der Maschine heraus und wurde in einem Eimer aufgefangen, der davor stand. Für eine kleine Revolution in der Waschküche sorgte die Erfindung des Waschvollautomaten. Es musste nur noch ein Waschmittel eingefüllt werden, den Rest erledigte die Maschine. Vergessen waren die Zeiten des Waschbretts.
Da die Reinigung nun einfacher wurde, entwickelten die Menschen ein neues Hygienebewusstsein. Bettwäsche und Kleidung wurde häufiger gewechselt und gewaschen.
Ein wahres Paradies für Elektrogeräte war die Küche. Dort stand der Kühlschrank, der Mitte der 1950er-Jahre der Traum jeder Durchschnittsfamilie war. Manche hatten sogar ein Eisfach. Eis wurde für die Zubereitung von Cocktails und anderen alkoholischen Getränken benötigt, die sehr gefragt waren - wie zum Beispiel der Martini. Ein gut gefüllter Kühlschrank mit Wurst, Käse, Butter, Gemüse oder Obst symbolisierte den neuen Wohlstand.
Mixer, Kaffeemaschine, Toaster und Elektroherd sollten ebenfalls für Erleichterung sorgen. Im Backofen konnte auch der Toast-Hawaii zubereitet werden. Blieb von den Köstlichkeiten etwas übrig, was sicher nur selten der Fall war, wanderten die Reste in den Kühlschrank. Und nicht zu vergessen: Der Staubsauger hielt Einzug. Ganz bequem glitt er über die Böden, entfernte Schmutz und Staub - und machte dem Besen ordentlich Konkurrenz.
Von Bianca Munker